Podiumsdiskussion bei der NUM Convention 2025, Foto: NUM/ © Jung-Wolff

NUM Convention: Gemeinsam für starke Infrastrukturen

Am 25. und 26. Februar 2025 trafen sich in Berlin über 500 Teilnehmende zur NUM Convention, dem Jahreskongress des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM). Ziel der Veranstaltung war es, die Zukunft der universitätsmedizinischen Forschung in Deutschland zu diskutieren und gemeinsame Perspektiven zu entwickeln. Insgesamt 20 Sessions deckten ein breites Themenspektrum ab.

Bedeutung und Perspektiven des NUM

Prof. Dr. Heyo K. Krömer, Vorstandsvorsitzender der Charité – Universitätsmedizin Berlin, eröffnete die Veranstaltung und hob die Bedeutung vernetzter Forschungsstrukturen hervor: „Das NUM hat sich in der klinischen und klinisch-epidemiologischen Forschung als unverzichtbare nationale Plattform etabliert. Die flächendeckende Sammlung und Nutzung von Daten aus klinischen Studien und der Routine-Patientenversorgung sowie die schnelle Reaktionsfähigkeit bei großen Gesundheitskrisen sind Fähigkeiten, die wir in Deutschland dringend benötigen.“ Dr. Karl Eugen Huthmacher, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), betonte in seinem Grußwort die Unverzichtbarkeit des NUM und stellte eine weitere Förderung in Aussicht.

Ein Höhepunkt der Convention war die Podiumsdiskussion zur Rolle des NUM im klinischen Forschungssystem der nächsten zehn Jahre. Hochkarätige Expert*innen und Führungspersönlichkeiten aus Universitätsmedizin, Forschungseinrichtungen, Wissenschaftsorganisationen und europäischen Institutionen betonten die Notwendigkeit einer starken Kooperation: Bestehende Organisationen und Infrastrukturen müssten eng eingebunden werden, um Synergien zu schaffen und Prozesse zu vereinfachen. Nur gemeinsames Handeln stärke Deutschlands internationale Wettbewerbsfähigkeit – zum Beispiel durch attraktivere Bedingungen für klinische Studien und mehr Kooperationen mit der Industrie.

Biobanken im NUM

Der German Biobank Node (GBN) ist bereits ein wichtiger Bestandteil des Netzwerks – zahlreiche Biobanken der German Biobank Alliance (GBA) tragen zu den Forschungsinitiativen des NUM bei. Qualitätsgesichertes und vernetztes Biobanking ist insbesondere für den Erfolg multizentrischer Studien sowie für die Krisen- und Pandemievorsorge grundlegend. Prof. Dr. Wolfgang Wick, Vorsitzender des Wissenschaftsrats, unterstrich die Bedeutung der national organisierten Biobanken und deren Beitrag zur Forschung.

Hervorgehoben wurde das Konzept einer „personalisierten Prävention“: Dank epidemiologischem Biobanking und bevölkerungsbasierten Kohorten könnten individuelle Krankheitsrisiken frühzeitig erkannt und präventive Maßnahmen ergriffen werden – ein wichtiger Schritt, um langfristig die Gesundheitssysteme zu entlasten.

Internationale Impulse und Ausblick

In seiner Keynote zeigte Prof. William Whiteley von der University of Edinburgh, wie das Zusammenführen medizinischer Daten zu neuen Erkenntnissen über Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz geführt hat. Ein solcher kollaborativer, interdisziplinärer Ansatz in Richtung eines „Swarm Learning“ entspricht auch den Zielen des NUM und verdeutlicht, wie internationale Zusammenarbeit den Fortschritt in der Gesundheitsforschung beschleunigen kann. Whiteley betonte dabei die Rolle der Patient*innen-Partizipation als Grundlage für den Erfolg: Eine aktive Einbindung fördere Akzeptanz und Vertrauen und trage dazu bei, die Forschung durch praxisnahe Perspektiven zu verbessern.

Zum Abschluss zog Ralf Heyder, Leiter der Koordinierungsstelle des NUM, ein positives Fazit: „Die Gestaltung der Convention durch die Community für die Community war ein voller Erfolg. Der intensive Austausch und die breite Beteiligung haben gezeigt, wie wichtig das NUM für die klinische Forschung in Deutschland ist. Wir blicken optimistisch in die Zukunft und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.“

Weitere Informationen und Links:

Haben Sie Fragen?

[email protected]

Tel. +49. 30. 450 536 347

Fax +49. 30. 450 753 69 38

BMBF
top
Biobanken-Directory Verzeichnis deutscher Biobanken und ihrer Sammlungen GBN-Produkte Vorlagen, Manuale und weitere Materialien zum Download